Ein Stück über die Freiheit der Kunst und die Kunst der Freiheit. Eine Regisseurin arbeitet in naher Zukunft an einer neuen Produktion über deutsche Geschichte.
Ein undurchsichtiger Autor und übereifrige Schauspieler*innen vervollständigen die Theatergruppe.
Die Regisseurin hat sich dafür entschieden, außerhalb von öffentlichen Strukturen im Untergrund zu arbeiten.
So schützt sie auf der einen Seite die Produktion vor staatlicher Kontrolle, muss auf der anderen Seite aber mit einer ambitionierten Amateurband den Proberaum teilen.
Eingängige Musik, rätselhafte Bilder und unheimliche Szenen fließen in einem Alptraum zusammen. Fragen nach Vertrauen, Sicherheit und Zielen tauchen im Nebel auf. Eine Fiktion über Zensur und Überwachung
trifft auf die Realität einer wenig aufgearbeiteten Vergangenheit.
35 Jahre nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Sozialistischen Republik Rumänien (RSR) untersuchen das Citizen.KANE.Kollektiv (Stuttgart)
und das Theater REPLIKA (Bukarest) Repression, Zensur und möglichem Widerstand in Zukunft und Vergangenheit. Zeitzeug*innen werden als Expert*innen nach Methoden des Umgangs mit Zensur befragt.
Eine Ausstellung und eine Gesprächsreihe begleiten die Vorstellungen der beiden Theaterproduktion.
Premiere: 27.05.2024
Team:
Gala Adam, Katharina Fast, Lisa Heinrici, Reinhard Kopp, Simon Kubat, Malin Lamparter, Ida Liliom, Christian Müller, Maximilian Sprenger, Phil Wegerer
HOUSE OF CRINOLINE ist ein Salon im 21. Jahrhundert mit Musik, Performance, Figurenspiel, Literatur und Voguing.
Für vier Abende wird der Projektraum Wagenhallen zu einem postpatriarchalen Ort.
Der historische Ausgangspunkt der Performance ist eine zu unrecht unbekannte Autorin und Schauspielerin aus der Epoche der Romantik: Sophie Albrecht (1757 - 1840).
Sie setzte sich in feministischen Salons für Gleichberechtigung und das Auflösen starrer Geschlechterrollen ein.
Wir werden ihre Texte deklamieren, die Mode ihrer Zeit anprobieren, Vergleiche mit Ausdrucksformen anderer marginalisierter Gruppen wagen
und uns die Geister der alten Zeiten vom Leib tanzen. Wir besingen die Opfer des Patriarchats, gedenken den Autor*innen, die nie gehört wurden und
sorgen dafür, dass wir frei bleiben! Wir teilen Wut, Trauer und Freude über Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart.
An jedem Abend werden andere Performer*innen zu Gast sein. Jeder Abend wird anders.
Premiere: 08.02.2024
Team:
Esther Falk, Carina S. Clay, Ida Liliom, Christian Müller, Elfi Carle, Hendrick Jarck, Levin Goes Lightly, Manuel Minniti, Carmen Westermeier, Simon Kubat, Güldeste Mamaç,
Malin Lamparter, Maximilian Sprenger, Nadja Weber, Lena Meinhardt, Eva Dörr, LaQuéfa 007, Purple Suggar 007, JJ Sun Milan, Oben-ohne-Kollektiv, Conni Holzer
Ronja Räubertochter ist eine Heldin wie gemacht für die Allgäuer Freilichtbühne.
Ganz im Zeichen der Altusrieder Freiheitsstücke rebelliert sie gegen Ungerechtigkeit, selbst wenn sie sich damit gegen ihren geliebten Vater Mattis wenden muss.
Große Emotionen sind im Spiel: Sie ist mutig und stark und wild und ungestüm.
Gleichzeitig ist das Große an Ronja Räubertochter das Kleine. Es sind die Details, die kleinen Beobachtungen und kurzen Sätze.
Und im Kleinen ist wiederum das Große aufgehoben. Über Gegensätze wird nicht hinweggegangen, Gemeinsamkeiten werden nicht verniedlicht.
Ronja Räubertochter ist gleichzeitig Märchen und Realitätsbeschreibung.
Aus großen Gefühlen werden große Konflikte. Es geht um nicht weniger als Ungerechtigkeit und Ehrlichkeit, Hass und Liebe, Schweigen und Sprechen,
Mut und Angst, Alte und Junge, Gesellschaft und Natur, Krieg und Frieden und so weiter. Und Lindgren beschreibt die Konflikte so,
dass sie Lösungsmöglichkeiten beinhalten. Manchmal offensichtlich, manchmal versteckt.
Premiere: 08.07.2023
Team:
Ronja: Leni Schmidt / Maja Wöhrle
Birk: Lukas Düll / Tim Grote
Mattis: Elmar Luger
Lovis: Sieglinde Mayr
Glatzen-Per: Christian Kaps
Klein-Klipp: Mark Schuschnig
Fjosok: Alexander Mayr
Pelje: Sebastian Weidmann
Borka: Roland Wintergerst
Undis: Martina Schmidt-Klüpfel
Regie: Christian Müller
Bühnenfassung: Christian Schönfelder
Bühne und Kostüm: Sabine Manteuffel
Komposition: Gertrud Hiemer-Haslach
Sounddesign: Jonas Bolle
Musikalische Einstudierung: Benjamin Haug
Regieassistenz: Birgit Kaps
Presse:
„Kinder wissen genau, was richtig ist: „Ronja Räubertochter“ in Altusried ist spannend inszeniert, mit poetischen und verblüffenden Bildern.
Das ernste wie witzige Familienstück hat eine klare und sehr aktuelle Botschaft: Männliches Machtstreben führt ins Unglück. (…)
Vom Schnee, der in Frau-Holle-Manier aus Federkissen herabfällt, bis zum kindlich zwitschernden Tonfall der Rumpelwichte ist diese Inszenierung von Christian Müller reich an poetischen Bildern,
die jenseits des Intellektuellen tief ins Herz gehen.
Ein praller Theater-Nachmittag, dessen üppige Dimensionen (mit Pause drei Stunden) nie anstrengend werden, den man erquickt und erfüllt verlässt.“
Allgäuer Zeitung (10.07.2023)
„Liliom“ ist eines der bekanntesten ungarischen Theaterstücke. Liliom ist auch der
Nachname der Stuttgarter Queer-Aktivistin Ida Liliom. Sie ist die Urururenkelin des
Protagonisten. Zusammen mit ihr überschreibt das Citizen.KANE.Kollektiv den Text
über toxische Männlichkeit queerfeministisch.
Die Performance arbeitet intensiv mit dem biographischen Material der Queer-Aktivistin
Ida Liliom. Was ist, wenn Liliom der Vater des Vaters des Vaters des eigenen Papas ist?
Alle Liliom-Männer sind früher oder später abwesend. Sie sind melancholisch wegen der
Schwere des Lebens. Sie handeln von ihrem Ego getrieben. Das verursacht Schmerz,
Unruhe und manchmal den Tod. Übrig bleiben die Frauen und die Töchter. Sie werden alt,
immer älter als die Männer. Sie kümmern sich um die Scherben, die Kinder, das Trauma
und im besten Fall um sich selbst.
Die Long-Duration-Performance „LILIOM – Theater.Rave.Utopie“ holt den literarischen
Klassiker ins 21. Jahrhundert. Dokumentarisch-biographisches Material wird mit fiktionaler
szenischer Narration und elektronischer Musik verbunden. Wir lenken den Blick auf die
patriarchalen Strukturen und erschaffen eine jüdische und queere Utopie. Das Stück ist
Anlass für einen gesellschaftlichen Dialog über die Notwendigkeit klassische Rollenbilder
aktiv zu verlernen. Und es ist Anlass für ausgelassenes Raven in einem Safer Space. Die
Zukunft ist queer.
Premiere: 17.03.2023
Team: Isabelle von Gatterburg, Charlotte Goes, Eva Dörr, Evangelos Golemi, Ida Liliom,
Jürgen Kärcher, Reinhard Kopp, Simon Kubat, Lena Meinhardt, Christian Müller, Erika
Palnau, Valentina Sadiku, Maximilian Sprenger, trabanten.kollektiv, Nina Zinsmeister
Presse:
„Eine ehemalige Großraumdisco: Menschen tanzen im Stroboskop-Licht zu lautem Techno, hinter einem Fenster leuchten die Scheinwerfer der Autos, die in Richtung Pragsattel fahren.
In der Mitte des Saals steht eine junge Frau auf einem Podest. Helles Haar, ein weißer Overall, tiefe, offene Augen. Ida Liliom tritt an ein Mikrofon und erzählt ihre Geschichte.
Gemeinsam mit dem Citizen Kane Kollektiv dekonstruiert die Stuttgarter Queer-Aktivistin an diesem Abend ein Konzept von Männlichkeit, das sie lange geprägt hat.
Die Basis dafür ist das Drama „Liliom“ des ungarischen Schriftstellers Ferenc Molnár.“
Stuttgarter Zeitung (22.03.2023)
„Die ehemalige Großraumdisko bietet eine atemberaubende Kulisse, das Bühnenbild und die Techno-Einlagen des trabanten.kollektivs öffnen einen Raum: zur Reflexion über das Stück und dieAussagen von Ida Liliom.“
Kontext: Wochenzeitung (22.03.2023)
„Das ganze Stück kann ich dann zwar leider nicht erleben, „da es einige Sachen mit mir macht“ – es ist laut, aggressiv und emotional –,
aber es hält der alltäglichen toxischen Männlichkeit und dem Patriarchat nicht nur den Spiegel vor, sondern schlägt ihm diesen auch in die Fresse, wenn ich das so sagen darf!“
Straßenzeitung Trott-war (6/2023)
Die Erde stirbt. Die Menschheit steht vor ihrem Ende. Der Neoliberalismus hat die menschliche Spezies in egomane Zombies verwandelt.
Der Homo sapiens ist unfähig geworden kooperativ zusammenzuarbeiten. Vor 377 Tagen entsandte das Citizen.KANE.Kollektiv eine Mission,
um der Erde zu entkommen und neue Formen der Kollaboration zu finden.
Zu Beginn waren es sechs Menschen in der SPHÆRE - einer Struktur, die sie selbst erschaffen haben. Aber das Weltall ist zerbrechlich.
Und sie sind es auch. Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, dass sie überhaupt so lange durchhalten. Und jetzt kommen ihnen selbst Zweifel:
Arbeiten sie wirklich noch so zusammen, wie sie es als Kollektiv vorgeben zu tun?
Das Citizen.KANE.Kollektiv beschäftigt sich mit der Gesellschaft und sich selbst. Die Auswirkungen großer Krisen auf das Individuum sind immens.
Können und wollen wir als Team Gesellschaft weiter zusammenarbeiten? Was ist unsere gemeinsame Vision?
Wer sind wir ohne das Kollektiv und was ist das Kollektiv ohne mich?
Premiere: 11.03.2022
Team: Isabelle von Gatterburg, Christine Koschel, Ida Liliom, Bêrîvan Palantoeken, Nina Zinsmeister, Jürgen Kärcher, Reinhard Kopp, Simon Kubat, Christian Müller, Maximilian Sprenger Presse:
„Sphære“ ist ein Stück, das langsam, auf unterhaltsame Weise, zur Nachdenklichkeit hinführt. Jürgen Kärcher als Kapitän spielt 75 Minuten lang die Emotion, die Verzweiflung, das aufbrausende Ich, während das Kollektiv, draußen vor der Sphäre,
kühl im Einklang spricht: „Nicht die Stärksten haben überlebt, sondern die Freundlichsten.“ Der Kapitän höhnt zurück: „Das Kollektiv ist tot, und das ist gut so, war eh nur eine Lüge, eine Marketing-Erfindung!“
Stuttgarter Zeitung (16.03.2022)
Was sind die Auswirkungen unserer heutigen Lebensweise auf zukünftige Generationen? Das Citizen.KANE.Kollektiv
und das Théâtre du Point du Jour aus Lyon denken drei Industrien, die aufgrund der Klimakrise im Fokus der Kritik stehen, zu Ende.
Wird der Ausstieg aus Atom und Kohle auch den Ausstieg aus Benzin und Diesel bedeuten? Wie werden die gesellschaftlichen
Diskussionen bei uns und unseren Nachbarn in Frankreich geführt?
Eine investigative Recherche beschäftigt sich mit der Automobilindustrie in Stuttgart und Atom- sowie Kohlekraftwerke in Lyon und Leipzig.
Zu sehen sind Interviews mit Arbeiter*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und dem größten Helden der menschlichen Kulturgeschichte:
Prometheus. Wie Prometheus wurden die Beschäftigten der Energie- und Automobilindustrie erst als Helden wahrgenommen, die den Menschen Wärme,
Strom und Mobilität brachten. Heute sehen wir in ihnen Umweltzerstörer*innen, die mit ihrer Arbeit im Zentrum der Aktionen von Umweltaktivist*innen stehen.
From hero to zero.
Premiere: 04.11.2021
Mit: Citizen.KANE.Kollektiv, Théâtre du Point du Jour und der Journalistin Julia Lauter
Regie: Christian Müller und Eric Massé
Presse:
„Die aus dem Off vorgetragenen Fakten und Zusammenhänge, die Interviews, alles präsentiert der Abend wohltuend unaufgeregt. Er veranschaulicht, stellt Meinungen gegeneinander, zeigt, wie schwer es ist, einen einmal eingeschlagenen Pfad zu verlassen.
Nicht nur technisch, auch psychologisch gerät Wandel ins Stocken, etwa wenn sich einst stolze Kohlekumpel um ihre Lebensleistung betrogen fühlen. (…)
Der Inszenierung gelingt es, trotz finsterer Fakten ohne Untergangs-Pathos auszukommen. Die leise Komik des Abends hilft, verhärtete Fronten aufzubrechen.
Alles endet in Musik und Kerzenschein.“
Leipziger Volkszeitung (6./7.11.2021)
„Hinter dem Bühnengeschehen aus Videos und Performance steht harte Recherche: Die Journalistin Julia Lauter hat die Interviews geführt, die Fakten zu der Atmomenergie und dem Niedergang des Verbrennermotors zusammengetragen und einen Text formuliert,
der nüchtern Zahlen (sehr, sehr viele Zahlen) listet, aber auch assoziative Denkräume schafft. Ein gemähtes Wiesle also für die Performer vom Citizen.KANE.Kollektiv, die mit ihren französischen Kollegen mit Witz und Spiellust die Ebene der
Dokumentation aufbrechen.“
Stuttgarter Zeitung (15.11.2021)
„Grand Reporterre, une performance énergétique - La quatrième édition de ce spectacle associant sur scène artistes et journalistes, jouée à partir de ce dimanche au théâtre du Point du jour à Lyon, explore les problématiques liées au nucléaire,
au charbon et au pétrole.“
Libération (23.11.2021)
2011 spielten Donna, Hannah, Lea, Lee, Mareike, Nina, Parastu, Sofya, Till und Wanda, zehn Jugendliche aus Stuttgart, GENERATION S im JES.
Damals verhandelten sie entscheidende Momente ihres bisherigen Lebens. 10 Jahre später sind um die 30 Jahre alt und werden wieder auf der Bühne im JES stehen.
Was wurde aus den jungen Menschen, die damals als „Generation Porno“ oder „Generation Facebook“ bezeichnet wurden?
Es werden Brüche und Gemeinsamkeiten sichtbar werden, ein komplex konkretes Bild einer Generation entsteht.
Kommunikation löst die Sprachlosigkeit ab. Neun junge Menschen ziehen ein Resümee und lassen uns daran teilhaben:
Worauf sind sie stolz? Womit hatten Sie zu kämpfen? Was würden sie immer wieder machen?
Ihre Erlebnisse machen aber nicht nur den persönlichen Weg sichtbar, sondern auch die gesellschaftlichen
Herausforderungen der vergangenen und kommenden Jahre. Ihr Umgang damit, ihr Scheitern und ihr Wachsen geben
den Zuschauer*innen beispielhafte Einblicke in das Erwachsenwerden einer Generation.
Premiere: 02.10.2021
Mit: Sofya Aleynikova, Donna Dörbeck, Hannah Elischer, Lee Kensok, Lea Sherin Kübler, Parastu Najibmanesh, Mareike Schmid, Till Thurner, Nina Zinsmeister
Regie: Christian Müller
Bühne und Kostüme: Christine Bentele
Video: Christopher Bühler
Dramaturgie: Paulina Mandl
Theaterpädagogik: Thilo Grawe
Regieassistenz: Marie Herholz
Presse:
„Beinah subersiv schimmert hinter den einzelnen Episoden zudem ein breites Spektrum an gesellschaftlichen Herausforderungen hindurch, die Deutschland in den vergangenen zehn Jahren mitprägten:
struktureller Rassismus zum Beispiel, sexuelle Belästigung, Klimawandel und Renteneintritt. Konkrete Antworten sucht man auf der Bühne zwar vergebens.
Doch die Anekdoten wickeln sich nach und nach so geschickt ineinander, dass am Ende ein komplexes Gesamtbild entsteht: das einer Generation der Suchenden.“
Stuttgarter Zeitung (04.10.2021)
Werbung: „Olimpia ist eine absolute Traumfrau und die perfekte Partnerin für schöne Momente zu zweit. Mit ihr an deiner Seite gehören Langeweile und Einsamkeit der Vergangenheit an.“
Bereits vor über 200 Jahren hat sich der Romantiker E.T.A. Hoffmann mit weiblichen Automaten beschäftigt.
Sein Protagonist Nathanel ist hin- und hergerissen zwischen der biederen Clara und der absoluten Traumfrau Olimpia.
Fragen, die das komplexe Verhältnis Mensch-Maschine ausmachen, werden aufgeworfen: Rollen- und Genderbilder, Normalität und Perversität,
Rationalität und Phantasie, die sich in den Wahnsinn steigert. Die Verbindung von klassischer Literatur mit ordinären Sexpuppen
ist gewagt und gerade deswegen für Schulklassen interessant. Eine assoziative Expedition in eine unbekannte, aber nicht allzu ferne Zukunft!
Premiere: 24.09.2021
Mit: Esther Falk, Simon Kubat
Gesamtregie: Christian Müller
Puppenregie: Maik Evers
Musik: Jonas Bolle
Video: Christopher Bühler
Lichtdesign: Doris Schopf
Bühnentechnik: Christian Steiner, Heinrich Hesse
Presse:
„Ist die Zukunft des Begehrens wirklich ganz selbstverständlich der schamfreie spielrische Umgang mit Sexspielzeug, wie Sophie Wennerscheid aus Literatur und Filmen meint, herausgefunden zu haben?
Oder sind frühe Prägungen durch Prüderie oder Hemmunglosigkeit noch immer Ursache für seelische Verformungen?
Folglich Sexpuppen eine Mindervariante für erotische Begegnung? Die Inszenierung, die sich an Zuschauer ab 16 Jahren richtet, stellt genügend Fragen.
Antworten muss das Publikum selbst finden.“
Fidena-Portal (05.10.2021)
Ein Einfamilienhaus glänzt im Sonnenschein. Hier wohnt eine glückliche, klassische Familie wie aus der Werbung.
Aber wenn es Nacht wird, ändert sich das Bild. Im Haus dämpfen die Wände laute Stimmen aus den Nebenzimmern.
Die Wände verschlucken, was wirklich geschieht. Nur dumpfe Geräusche sind zu hören.
Das eigene Haus ist der Traum vieler Familien. Die eigenen vier Wände versprechen einen gemütlichen Rückzugsort.
Die Realität zeigt auch eine andere Seite. Das eigene Zuhause kann Schauplatz von Angst und Ohnmacht sein, ein Tatort der Gewalt.
Das Spektrum der Gewalt reicht von kleinen Machtdemonstrationen bis zum Mord.
Hineingeboren in diese Welt sind wir alle Teil eines gewaltvollen Systems. Wir bewegen uns zwischen Täter*innen,
Betroff enen und Zeug*innen. Wen betriff t diese Gewalt und warum? Wie können wir Rollenbilder hinterfragen und Verantwortung übernehmen?
Eine gewaltfreie Gesellschaft beginnt in den eigenen vier Wänden. KEINFAMILIENHAUS ist eine ONLINE-Gesprächsreihe,
eine AUSSTELLUNG und ein MAGAZIN zum Thema häusliche Gewalt.
Premiere: 04.11.2020
AUSSTELLUNG im Einfamilienhaus (Kleine Falterstraße 3 in 70597 Stuttgart)
und ONLINE unter citizenkane.de
Mit: Andrea Leonetti, Zahava Rodrigo, Sarah Tartsch, Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Simon Kubat, Max Sprenger, Christopher Bühler, Mateja Kardelis, Christian Müller Presse:
„Als Unterhaltung will das Citizen Kane Kollektiv seine Arbeit nicht verstanden wissen, sondern ordnet es selbst als „kulturelle Bildung“ ein.
Dabei sind die insgesamt vier kurzen, künstlerischen Szenen wie die eingangs beschriebene „Escalation“ besonders gelungen, weil sie poetische Bilder
für Erfahrungen bieten, die sich sonst nur schwer vermitteln und noch viel schwerer ertragen lassen.“
Stuttgarter Zeitung (09.11.2020)
Ein eigenständiger Teil der Performance „KEINFAMILIENHAUS“ ist:
Vaters Spinne
Ein Märchen über häusliche Gewalt. Märchen gibt es schon sehr lange, sie gelten als die älteste literarischen Form der Menschheit.
Diese Geschichten sind nicht extra für Kinder gedacht, sondern zeitlos und werden in allen Gesellschaften erzählt und verstanden.
Sie beziehen sich in in ihren Entstehungskontexten immer auf soziale Realitäten.
Bei der Gebrüdern Grimm heißt es im Vorwort: „Wir suchen die Reinheit in der Wahrheit einer geraden, nichts Unrechtes im Rückhalt bergenden Erzählung.“ (1812).
Premiere: 04.11.2020
Rauminstallation / Text / Sound: Christian Müller
Sprecherin: Sarah Kempin
Video: Christopher Bühler
Unser Wirtschaftssystem verstärkt Individualisierung und Vereinzelung. Der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet.
Statistiken zeigen, dass immer mehr Menschen nicht mehr in Familien leben. Aber wer aus der Familie raus ist,
findet sich irgendwie auch außerhalb der Gesellschaft wieder.
Für DIE STILLE DER FAMILIE wurden filmische Porträts von Menschen mit außerfamiliären Perspektiven produziert.
Anläßlich einer Familienfeier wird dieses dokumentarischen Material vom Citizen.KANE.Kollektiv live in einer musikalischen Performance gezeigt.
Musik und Texte verstärken das Gesehene und erzählen Geschichten, die sonst ungehört bleiben. Eine Mixed-Media-Performance in einem Festsaal,
der ansonsten für Familienfeiern genutzt wird.
Mit: Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Sarah Kempin, Simon Kubat, Andrea Leonetti, Christian Müller
Regie: Christian Müller
Musik: Jonas Bolle
Video: Cristopher Bühler
Ausstattung: Nele Schiller, Leonard Mandl, Moritz Martin
Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg
Assistenz: Max Sprenger
Presse:
„Diese Einblicke in fremde Leben – die Betten der Porträtierten, Bilder von Fluren, Momente der Zuwendung – verknüpfen sich im Kopf der
Zuschauer mit den Kurzauftritten der durchweg starken Protagonisten, die ihrerseits viel Bedeutung ins Verschweigen legen.
Sie balancieren auf dem schmalen Grat eines ambivalenten Famillienbegriffs, der Geborgenheit und Zugehörigkeit genauso umfasst wie Veinnahmung und Enge.“
Stuttgarter Nachrichten (17.12.2019)
„Rap, Deutschpop, Techno oder auch Walzer verknüpfen die dokumentarischen Video-Geschichten musikalisch abwechslungsreich.
Die Schauspieler weben mit ihren Musikinstrumenten immer wieder neue Klangbilder und singen schöne Lieder mit unbequemen Inhalt.“
Eßlinger Zeitung (15.12.2019)
„Es ist kein Naturgesetz, dass Daimler ewig besteht.“ erklärte Anfang 2019 der damalige Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dieter Zetsche. Stuttgarts Stern erlischt.
Vor der Stadt, die sich an der Spitze der wirtschaftlichen Entwicklung sieht, tut sich ein Abgrund auf -
und in diesem Abgrund zeigt sich eine düstere Zukunft.
STUTTGART WRACKSTADT klingt wie ein Punksong. Mein Beruf, mein Haus, mein Auto, mein Geld:
verloren! Unser Identifikationspotential, unsere Statussymbole: weg! Wie könnte diese Stadt
aussehen, wenn der Megakonzern sie nicht mehr im Innersten zusammen hält?
Das Citizen.KANE.Kollektiv berichtet von der Möglichkeit einer schrecklich schönen Dystopie.
Weil das Mögliche das Wirkliche erschafft, bearbeitet das Kollektiv dieses Wirkliche hartnäckig,
um daraus neue Möglichkeiten entstehen zu lassen. Die Mittel dieser Bearbeitung sind performativ,
theatral, tänzerisch und musikalisch.
Mit: Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Sarah Kempin, Simon Kubat, Andrea Leonetti, Christian Müller, Ema Staicut
Regie: Jonas Bolle, Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Dramaturgie: Martina Missel
Choreographie: Isabelle von Gatterburg
Assistenz: Leonard Mandl
Presse:
„Die Idee ist gut. Stuttgart und seine Region halten den deutschen Fetisch Auto ganz besonders hoch.
Schließlich lebt man hier ganz vorzüglich von der Autoindustrie. Aber was wird aus der aktuellen Krise dieser Branche?
Entspannt sie sich wieder? Oder tritt ein Worstcase ein? Was passiert dann mit all den arbeitslosen Menschen?
Solche Fragen stellt man sich hier in der Regel nicht, in diesem so sauberen, so reichen, so bequemen Stuttgart.“
Nachtkritik (10.07.2019)
„Wie einen Albtraum inszenieren die Künstler in dem 60-minütigen Spiel aus Theater, Performance und Musik,
das am Mittwochabend Premiere feierte, die Zukunft der Stadt. […] Schön schrecklich soll es sein, das Szenario von Stuttgarts Untergang,
manchmal auch humoristisch. Immer wieder ertönen Industrial-Klänge, die Nebelmaschine wird aktiviert, „die Luft der Stadt wirkt wie nach einer Expolsion“,
heißt es. Ein Modell eigne sich auch dazu, heißt es gegen Ende, Geschaffenes zu erproben, für gut oder schlecht zu befinden, zu verwerfen und wieder neu zu bauen.
Ein Stück Hoffnung, in einem ansonsten düsteren Bild.“
Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten / Esslinger Zeitung (12.07.2019)
„Ein Ex-Daimler-Ingenieur reitet auf einem Gaul umher. Eine Pferdestärke auf vier Füßen statt 600PS aus zwölf Zylindern.
„Stuttgart Wrackstadt“ heißt das Stück der örtlichen Theater-Gruppe „Citizen-Kane-Kollektiv“. Es zeigt,
wie schnell eine Industrie-Ikone untergehen kann – und mit ihr eine Stadt, die unter dem rotierenden Mercedes-Stern
lange prächtig prosperierte. Eine arg zugespitzte Dystopie? Oder der realistische Blick in die Zukunft der Landeshauptstadt Baden-Württembergs?“
Süddeutsche Zeitung (12.08.2019)
Heute ist vor lauter Feinstaub kein Sternenhimmel mehr zu sehen.
Nur ein Stern ist zu entdecken. Der dreht sich unermüdlich auf der Spitze eines Turms.
Was geschieht, wenn dieser letzte Stern am Himmel langsam erlischt?
Dann liegt die Stadt ruhig im Tal. In der Stille dieser Stadt steht ein Haus. Und das Haus ist lebendig.
Das Citizen.KANE.Kollektiv hat sich in ein Haus zurückgezogen und blickt auf die dunkle Stadt.
Szenen, Bilder, Musik und Installationen offenbaren ein Bild des Zerfalls.
Das Experiment hat begonnen. Im Haus gibt es verschiedene Räumen und eine Bar, die eine Dystopie durchspielen,
die heute noch undenkbar scheint: Stuttgart als Wrackstadt.
Mit: Andrea Leonetti, Nele Schiller, Eva Peysson, Emanuela Staicut, Jonas Boll, Jan Cafuk, Manuel Hottmann, Simon Kubat, Leonard Mandl, Moritz Martin, Christian Müller, u.a.
Presse:
„Hinter all dem findet sich eine subtile Botschaft der sozialen Utopie. Aus Altem entsteht Neues, wie auch immer und was auch immer zuvor geschah.
Man solle doch wieder mehr Empathie wagen.
Dieser Gedanke trägt die Veranstaltung, und es entsteht das Gefühl, dass dies tatsächlich möglich wäre.“
Stuttgarter Nachrichten (14.01.2019)
Ein eigenständiger Teil der Performance „Die Stille der Stadt“ ist:
Die Stadt als Hure
Ingrid B. war einmal die Beste. Ihr Niedergang begann mit einem automobilen Erdbeben, in dessen Epizentrum sie lag.
Jetzt schrumpft sie von Jahr zu Jahr, aber die Menschen in ihr fühlen sich mit jedem Tag größer.
Deswegen werden sie aggressiv und gewalttätig. Eine Frau in Trümmern in einem Stück über Liebe und Macht, Freier und Väter, Selbstbetrug und Verfall.
Mit: Andrea Leonetti, Eva Peysson; Christian Müller
Text, Regie und Musik: Christian Müller
Presse:
„Zwei Treppen geht es hinab, dann fällt hinter den Theaterbesuchern ein Tor ins Schloss und das Licht geht aus. Aus einem Pelzhaufen erhebt sich die "Stadt als Hure".
Sie verkörpert das zukünftige Stuttgart, von allen Freiern verlassen. Was sie von sich gibt, ist zweideutig und keineswegs jugendfrei.“
Kontext: Wochenzeitung (23.01.2019)
Überall Flecken. In allen Farben. In allen Formen. Auf der Haut, auf der Landkarte, in der Biographie.
Anselmus, niemand anders ist der junge Held dieses Stücks, hat große Probleme mit Flecken.
Ständig Schmutz auf seiner Kleidung und hinter jeder Tür Neuland.
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als in eine Phantasiewelt zu flüchten. Oder sieht er tatsächlich hinter die Dinge, weil die Welt um ihn herum nicht echt ist?
Was ist real, was ist Fake? Anselmus ist von zwei Frauen fasziniert, die eine schlagfertig, die andere eine Schlange.
Möglicherweise bildet er sich das auch nur ein.
Das Stück erzählt E.T.A. Hoffmanns 200 Jahre alte subversive Geschichte als klassisches Figurentheater
und erforscht zugleich die Aktualität des Texts mit performativen Theatermitteln. Und wenn das nicht reicht, gibt es auch noch Video oder Live-Musik.
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Anja Müller
Video: Alexander Hector
Lichtdesign: Doris Schopf
Presse:
„Um Identität und Selbstfindung geht es in Hoffmanns Erzählung, und das wird in der Inszenierung von Christian Müller in vielen Varianten umgesetzt.
(…) Traumhaft treffend und witzig ist die letzte Szene geraten, wenn die drei Darsteller in kuscheligen Pullovern besingen, wie man lebt und leben sollte.“
Stuttgarter Nachrichten (15.12.2018)
„Natürlich kann und darf man von solch einer Arbeit keine philosophisch abgesicherten endgültige Antwort oder gar Wahrheit erwarten, nein, das Kollektiv mit seinen drei Spielern auf der
Bühne arbeitet sich eher an manchmal durchaus schrägen Beispielen ab, macht kleine Laborversuche, begibt sich auf die Spur der Wahrheit ohne den Anspruch, jemals bei dieser anzukommen.“
Ludwigsburger Kreiszeitung (15.12.2018)
Teenager in Todesangst. Jugendliche werden in eine Horrorwelt hineingeboren, die von den Erwachsenen geschaffen wurde.
Alle gesellschaftlichen und moralischen Spielregeln werden von ihnen bestimmt. Die jungen Leute werden unterdrückt, kontrolliert und bestraft.
Am Ende von SPRING AWAKENING sind zwei, Moritz und Wendla, tot. Gestorben an den Ansprüchen der bürgerlichen Eltern, dem Leistungsdruck der Schule
und den moralischen Vorstellungen der Kirche. Aber die Jugendlichen tanzen, die Erwachsenen nicht!
1891 erschien Frank Wedekinds Pubertätsschocker FRÜHLINGS ERWACHEN, der von einer Clique Jugendlicher erzählt. Ihre Sehnsucht nach Freiheit wird greifbar als
kollektiver Hilferuf einer ganzen Generation nach Akzeptanz. Sexueller Missbrauch, psychische Überforderung, ungewollte Schwangerschaft und der Selbstmord
von Schulversagern sind auch heute gesellschaftliche Realität.
Die drastische Dramaturgie des provokativen Klassikers wurde 2006 am Broadway als Musical nachmodelliert. Die Dialoge im Wedekind-Stil wurden konterkariert
durch einfühlsame Rocksongs, für die die Figuren teilweise aus ihrer Rolle heraustreten und zu dem werden, was sie eigentlich sind: Jugendliche von heute.
Die Neuproduktion am Theater Bielefeld macht die Besonderheit des Sujets zum Prinzip. Auf der Bühne werden junge Leute aus Bielefeld und Umgebung agieren,
die mit Profidarstellern zu einem authentischen Ensemble verschmelzen.
Mit: Anja David, Michaela Duhme, Silja Erdsiek, Adele Heinrichs, Melanie Kreuter, Simone Rau,
Ann-Kathrin Veit, Paul Erik Haverland, Benedikt Ivo, Elian Latussek, Nico Nefian,
Martin Christoph Rönnebeck, Marvin Kobus Schütt, Nick Westbrock
Regie: Christian Müller
Musikalische Leitung: William Ward Murta
Bühne und Kostüme: Zahava Rodrigo
Choreographie: Isabelle von Gatterburg
Video: Dennis Böddicker
Dramaturgie: Jón Philipp von Linden
Ausstattungsassistenz: Yulia Lebedeva
Musical von Duncan Sheik (Musik) und Steven Sater (Buch und Songtexte)
Deutsch von Nina Schneider
Presse:
„Unter der Regie von Christian Müller und mit Kostümen von Zahava Rodrigo, die die Darsteller aus den dunklen,
viktorianischen-prüden Kleidern zeitweise herausschlüpfen lässt wie aus einem Kokon, entwickelt sich eine Geschichte,
die geprägt ist von Angst und Ahnungslosigkeit“
Westfalen-Blatt (22.05.2018)
„Offenbar ist das, was Wedekind mit Blick auf die bürgerliche Gesellschaft sagen will, noch immer sehr aktuell:
Leistungsdruck durch Lehrer und Eltern, emotionale Vernachlässigung, Missbrauch, Gewalt.“
Neue Westfälische (22.05.2018)
„Eng, ganz eng lehnt sich Müller an Wedekind an.
So verhilft er dem fantastischen, ungeheuer sensiblen Musical Spring Awakening zu Gravität und Wirkung.“
theaterpur.net (22.05.2018)
Im Zentrum der Stadt klafft eine Wunde. Rund um diese aufgerissene Landschaft, stehen drei Gebäude, bilden ein magisches Dreieck.
Angeordnet wie eine analoge Kultstätte erheben sich diese Tempel der digitalen Kommunikation. Aber wie klingen elektronische Gebete?
Das Citizen.KANE.Kollektiv stellt dort gemeinsam mit dem Publikum Fragen nach gegenwärtigen und zukünftigen Formen der Kommunikation. Was sind Chancen und Gefahren
der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens? Wie bleiben wir in Verbindung? Und wie verändern sich im postdigitalen Zeitalter unsere zwischenmenschlichen Beziehungen?
Drei Orte, drei Ebenen, drei Dimensionen. Ausgehend von einer tiefergehenden Recherche, sowohl in den unerschöpflichen Weiten des Internets,
als auch in der analogen Welt, sind CKK-typische Figuren entstanden – persönlich und nah dran an den Performern. Archetypen, die trotz ihrer
transgenerationalen Verwunderung den Blick in die Zukunft richten: Wie wollen wir sein? In welcher Dimensionen steckt ein gutes Leben? Welche Version bin ich?
Mit: Sarah Kempin, Andrea Leonetti; Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Simon Kubat
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Video: Cinty Ionescu
Regieassistenz: Malina Bar-Lev
Ausstattungsassistenz: Lea Stöcker
Presse: Kathrin Stärk
Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg
Presse:
"Mit solch düsteren Bildern beschwört das Citizen.KANE.Kollektiv um den Regisseur Christian Müller effektvoll die Dystopie eines Übermorgens,
in dem Mensch und Technik zu einem Hybriden verschmolzen sind, der nichts von beidem wirklich mehr ist – um Selbstdigitalisierung bis zur Unmenschlichkeit geht es."
Stuttgarter Zeitung (05.03.2018)
„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh' ich wieder aus.“ Freitags auf dem Friedhof. Sonnenlicht bricht sich zwischen den Grabsteinen, Vögel zwitschern.
Die Trauerhalle ist feierlich geschmückt, alles ist vorbereitet. Im kleinen Aufenthaltsraum, direkt hinter der Trauerhalle, warten drei Bestatter auf ihren Einsatz.
Die drei könnten verschiedener nicht sein. Frau Röderer (Kathrin Hildebrand) ist eine ehrgeizige Geschäftsfrau.
Sie geht mit der Zeit. Herr Finke (Wilhelm Schneck) ist bodenständiger Unternehmer in vierter Generation. Er lebt für den Tod.
Herr Meyer (Michael Gaedt) ist neu im Geschäft und hat seine ganz eigenen Vorstellungen vom Tod. Er denkt, es ist nie zu spät.
DIE BESTATTER bringt eines der letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft auf die Bühne des Stuttgarter Theaterhauses.
Persönlich und unterhaltsam nähert sich das Stück der Endlichkeit des menschlichen Daseins. Die drei Bestatter eint nicht nur ihr Beruf,
sondern auch eine große Leidenschaft: das dreistimmige Singen von Liedern der Winterreise von Franz Schubert.
Mit: Kathrin Hildebrand, Michael Gaedt, Wilhelm Schneck
Regie und Text: Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Musikalische Leitung: Alexander Reuter
Regieassistenz: Emely Antonacci, Julius Gunnar
Presse:
„Und so ist eine sehr runde Sache gelungen, ohne Peinlichkeit, ohne Betroffenheitssalbadern,
dafür aber mit Witz und gar etwas Lebensklugheit, so dass der Zuschauer ein wirklich anspruchsvolles Stück Lebenserfahrung mitnehmen kann.“
Ludwigsburger Kreiszeitung (19.09.2017)
„Diese Gespräche über den Tod machen mehr Laune als die üblichen.“
Stuttgarter Zeitung (16.09.2017)
Das ist mein Körper. Ich kann damit machen was ich will. Das ist dein Geld. Ich will es haben. Geld ist Macht, Zeit, Luxus.
Aber wie komme ich an Geld? Meine Jugend ist mein Kapital, ein Körper meine Ware! Was wärst du bereit zu tun?
Wie weit würdest du gehen? Wo sind deine Grenzen?
Gemeinsam mit dem Jungen Ensemble Stuttgart und Jugendlichen recherchiert das Citizen.KANE.Kollektiv seit 2016 zum Thema Prostitution in Stuttgart.
Ausgehend von dieser Recherche erforscht die neue Produktion das Spannungsfeld zwischen Körper und Konsum in einer durch und durch kapitalistischen Welt.
Mit: Sarah Kempin, Andrea Leonetti, Franziska Schmitz,Emanuela Staicut; Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Simon Kubat
Regie: Christian Müller
Dramaturgie: Lucia Kramer
Ausstattung: Valentin Eisele
Choreographie: Isabelle von Gatterburg
Video: Cinty Ionescu
Theaterpädagogik: Hannes Michl
Regieassistenz: Anne Wittmiß, Nora Holinski
Presse:
„Da ist alles drin: Fakten, Schauspiel, Tanz, Multimedia und viel Musik. Die Zuschauer verfolgen das 80-Minuten- Stück geschlechtergetrennt.
Jungs und Mädchen sitzen sich gegenüber. In der Mitte dreht sich alles ums horizontale Gewerbe.“
Esslinger Zeitung (06.03.2017)
„Die starken Performer zeigen eine starke Leistung, agieren auf Augenhöhe mit der anwesenden Gesellschaft und verkörpern glaubhaft den kollektivistischen Leitgedanken.“
Rezension auf TheaterNETZ (20.04.2017)
Die Mitarbeiter des Kosmetikkonzerns Pfeiffer Beauty Kosmetik sind in höchster Anspannung an ihrem Arbeitsplatz -
und ihrer Freizeit. Hinter den glatten Fassaden verbergen sich Körper-Freaks. Erfolg ist mess- und trainierbar sein. So lautet die
Message der Leistungs- und Optimierungsgesellschaft. Das Nichtfunktionieren des Körpers wird nicht als Krankheit,
sondern als Kränkung verstanden!
In der Firmenzentrale von PB, genannt die Puderdose, umkreisen sich der erfolgreiche Managing Director Jungholz, der seinen Posten nur wegen der Fallhöhe angetreten hat. Quass, der Assistant Director of Human Resources, der ein Problem mit schweren Metallkoffern hat. Die Jobbewerberin Rike, die schwer unter Erythrophobie leidet, der auf Bewerbungsbetrug spezialisierte Privatdetektiv List und Smaart, ein Coach mit einem Auge.
Ein Stück über Selbstkontrolle, Einsamkeit und Pokerspiele in Macau. In unserer Höchstleistungsgesellschaft empfinden wir den Zwang, dem wir unterworfen sind, als Freiheit. Das aber ist das Ende der Freiheit. Wenn wir von jemandem zu etwas gezwungen werden, dann haben wir die Chance uns gegen diesen äußeren Zwang zu wehren. Wenn wir uns aber selbst zu allem zwingen, dann ist kein Widerstand mehr möglich!
Mit: Sarah Kempin, Andrea Leonetti, Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Simon Kubat, Simon Reimold
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Video: Maximilian Haslauer, Jonas Zieher
Regieassistenz: Hannah Frauenrath
Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg
Presse:
„In seinem Roman beschreibt Philipp Schönthaler eine bis zur Perversion durchrationalisierte Gesellschaft voller optimierter, zutiefst einsamer Gestalten.
Für die gleichnamige Bühnenadaption findet das Citizen Kane Kollektiv im Nord nun ebenso verstörende wie eindringliche Bilder.“
Stuttgarter Nachrichten (05.12.2016)
„Christian Müller und seine Truppe finden eine gute Balance zwischen realer Nachvollziehbarkeit und künstlerischer Aufarbeitung.
Moderne Formen, aber nicht einfach von der Leine gelassen, sondern sehr kontrolliert, durchkonstruiert und durchorganisiert.“
Ludwigsburger Kreiszeitung (06.12.2016)
Bedroht die Realität die Helden oder bedrohen Helden die Realität? Wirklich bedroht sind die Träume.
Unsere Einbildungskraft, unsere Phantasie schafft Lösungen. Zynische Realisten träumen nicht. Für sie ist alles nur eine Frage von Einfluss, Macht und Geld.
Träume sind etwas für die Verlierer, etwas für die Naiven, etwas für Helden. Etwas für die Helden, die wirklich etwas ändern können.
Abie Nathan kaufte ein Schiff und ließ es zum schwimmenden Radiosender umbauen. Ab 1973 ging „The Voice of Peace“ vor der israelischen Küste auf Sendung.
Zwanzig Jahre lang war Abie Nathans Ansage „This is The Voice of Peace from somewhere in the Mediterranean“ Kultspruch und Hoffnungsbotschaft zugleich.
Abie Nathan flog verbotenerweise 1967 ins 'feindliche' Ägypten und wurde für tot erklärt, er warf tausende Blumen als Geschenk an Ägypten in den Suezkanal,
er wurde von Popstars in seinem Studio auf dem Meer besucht. Wiederholt wurde er inhaftiert und trat in Hungerstreiks. Er handelte, wo viele sich nur endlose Fragen stellten.
Mit: Isabelle von Gatterburg, Sarah Kempin, Andrea Leonetti, Zoé Thimonnier-Skriabin, Petra Weimer; Benedikt Abert, Jonas Bolle, Carlos Coelho, Jürgen Kärcher, Simon Kubat, Christian Müller, Noah Petschi
Regie: Christian Müller und Andrea Leonetti
Ausstattung: Zahava Rodrigo
Video: Christopher Bühler
Produktionsleitung: Johannes Zeller
Ausstattungsassistenz: Ariane Koziolek
Presse:
„Also kein Bio-Play, kein Nacherzählen der fürwahr hollywoodtauglichen Lebensgeschichte, sondern ein sinnliches Ausloten und spielerisches Reflektieren modernen Heldentums,
zwar exemplarisch aufgezeigt an Bezügen zu Nathans Biographie, doch offen für Assoziiertes und Übertragenes.“
Esslinger Zeitung (05./06.08.2016)
„In der Darstellung des Kane-Kollektivs ist das Prinzip Abie Nathan eine Art archetypische, mythische Heldengeschichte.“
Stuttgarter Nachrichten (08.08.2016)
Sie steht am Fenster und wartet. Rotes Licht spiegelt sich in der Scheibe. Warten und arbeiten. Tag und Nacht.
Sie will nicht mehr liegen, kann nur noch im Sitzen schlafen. Sie will hier weg.
Jugendtheater auf der einen, Prostitution auf der anderen Seite. Es sind Parallelwelten,
die nebeneinander existieren und kaum etwas voneinander mitbekommen, obwohl die Protagonisten eins
gemeinsam haben: Sie sind jung.
Seit Oktober 2015 recherchiert eine Gruppe Jugendlicher gemeinsam mit dem CKK JES und dem JES im Rahmen einer zweijährigen Doppelpass-Förderung der Kulturstiftung des Bundes.
Das erste Jahr des theatralen Rechercheprojekts mündet nun in eine gemeinsame Theaterperformance.
An verschiedenen Stationen im Stuttgarter Rotlichtmilieu (Leonhardsviertel) werden sich die Jugendlichen künstlerisch mit Schicksalen von SexarbeiterInnen auseinandersetzen,
dabei Verborgenes sichtbar machen, Haltungen einnehmen und das Geschäft Prostitution hinterfragen.
Mit: Emely-Sophie Antonacci, Amarina Davies, Jannick Heide, Nora Holinski, Jonas Matthes, Pia Lena Müller, Mustafa Sen und Emily Zundel
Regie: Christian Müller und Hannes Michl
Dramaturgie: Lucia Kramer und Andrea Leonetti
Musik: Jonas Bolle und Simon Kubat
Choreografie: Isabelle von Gatterburg
Graphik: Jürgen Kärcher
Presse:
„Es berührt, wie sich die jungen Leute vom Spielclub „JESintensiv“ (Regie: Hannes Michel, Christian Müller)
dem Thema Prostitution mit klarer Sprache, statistischen Fakten und Sinnlichkeit nähern.“
Stuttgarter Zeitung 18.07.2016
Auf der Mädchentoilette sind zwei Schüler eingeschlossen. Ein Mädchen und komischweise ein Junge.
Nach mehreren gescheiterten Fluchtversuchen freunden sich die strebsame Lisasophie und der Loser Pierre an.
Sie wird als geigenspielendes Wunderkind herumgezeigt wie ein teures Auto und er von einer Nachhilfestunde in die nächste gejagt.
Die beiden Kinder entdecken, was sie gemeinsam haben:
Erwartungsdruck der Eltern, Leistungsdruck in der Schule
und zum ersten Mal seit langer Zeit Langeweile.
Für die Inszenierung am Jungen Theater besuchte das Produktionsteam Schulklassen in Regensburg,
um Geschichten rund um die Themen Leistungsdruck, soziale Unterschiede und Erlebnisse auf dem
stillen Ort der Schule zu sammeln. Die Ergebnisse der Recherche sind unmittelbare Grundlage der
Inszenierung.
Mit: Franziska Plüschke; Ludwig Hohl
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Camila Malagoni Soldani
Musik: Jonas Bolle
Regieassistenz: Felicia Daniel
Presse:
„Christian Müller lässt den Text von Milena Baisch funkeln, die ihre Protagonisten leichtfüßig und verständnisvoll über die Untiefen des Erwachsenwerdens begleitet.“
Mittelbayrische Zeitung (29.02.2016)
„Christian Müller inszeniert die kurzweilige Lektion in Lebenskunde einfühlsam und spritzig.“
Donau-Post (03.04.2016)
Abgeschottet vom Rest der Welt spielen sechs Menschen Familie. Sie unterwerfen sich eigenartigen Regeln und vollziehen bizarre Rituale. Erziehung ist für sie Einübung. Disziplin wird überwacht.
Verstöße werden bestraft. Losgelöst von jeder gesellschaftlichen Realität leben sie in ihrer eigenen völlig absurden Welt.
Aus dieser isolierten Familie ist jeder äußere Einfluss getilgt. Die Machtverhältnisse zwischen den Familienmitgliedern wirken bis in die
kleinsten Bewegungen, bis in die leisesten Worte.
Durch Überwachen und Strafen wird der geschützte Familienraum zu einer privaten Hölle, die in ihrer Übertragbarkeit alles andere als privat ist.
Das Stück zeigt eine Familie in verschiedenen Aggregatzuständen. Aus Kinderspielen werden Gewaltorgien. Aus perversen Mutproben Familienrituale.
Ihr Familienfoto ist perfekt, aber das System hinter dem Bild starr und abgeschlossen. Ist die Familie, als kleinste Zelle der Gesellschaft,
die ideale Form des Zusammenlebens? Ist der Rückzug in die eigenen vier Wände die bestmögliche Reaktion auf die immer wirrer werdende Welt?
Mit: Isabelle von Gatterburg, Britta Gemmer, Andrea Leonetti, Jonas Bolle, Jürgen Kärcher, Simon Kubat
Regie: Christian Müller
Choreographie: Nicki Liszta
Ausstattung: Nina Malotta, Samuel Hof
Regieassistenz: Benedikt Abert
Presse:
„In einer Mischung aus Sprechtheater, Performance und Tanz wird ein ganzes Panoptikum von familiären Konstellationen, Machtspielen, Beziehungen entworfen. Alles sehr stringent und gut geführt, nachvollziebar und in krassem Widerspruch dazu auch immer wieder kryptisch.“
Ludwigsburger Kreiszeitung (15.12.2015)
„Überhaupt spielt „Quality Time“ viel mit Stimmung, Licht und Dynamik: Auf Stillstand folgt Explosion, Tänze werden so eindrücklich, weil ihnen die Musik fehlt. Alles wird auf seine Grundelemente heruntergebrochen – und eröffnet so neue Perspektiven.“
Stuttgarter Zeitung (12.12.2015)
Jürgen, Andrea und Sara haben es schön, könnte man meinen. Aber seit Tagen kommt Jürgen nur noch zum Essen aus seinem Zimmer.
Es ist ein Rückzug in die sichere Welt des Versagers. Als Journalist hatten ihn seine Recherchen auf die Spur eines mordenden Nazitrios gebacht - und keiner hatte ihm geglaubt.
Auch Andrea ist leer. Sie arbeitet und arbeitet, gewinnt damit aber keine Preise mehr.
Sie hat sich mit ihrem Mann auf den Spielplatz zurückgezogen. Die beiden sind jetzt die lustigsten Eltern der Welt.
Andrea und Jürgen stehen den Veränderungen ihrer Tochter extrem offen gegenüber. Statt ihr Grenzen zu zeigen, rennen ihr sie ihr mit der Leine hinterher.
Sara setzt dem inkonsequenten Lebensstil ihrer Eltern einen passiv-aggressiven Widerstand entgegen. Sie hat die Stärke und den Willen einer Magersüchtigen.
In Gedanken ist sie längst auf der Flucht in eine ganz andere Welt. Ihre Reise soll ins Paradies führen.
Das Citizen.KANE.Kollekiv hat gemeinsam mit der Autorin Anne Rabe ein performatives Theaterstück über die Radikalisierung eines jungen Mädchens entwickelt.
Aus Deutschland sind bisher einige hundert junge Menschen nach Syrien gereist, um sich dem sogenannten 'Islamischen Staat' anzuschließen.
Wie kann aus einem jungen Sinnsucher ein gewaltbereiter Neosalafist werden? Warum endet die Beschäftigung mit der Religion der "liebenden Hingabe an Gott" bei
heutigen Islamkonvertiten oft so desaströs?
Mit: Sarah Kempin, Andrea Leonetti, Jürgen Kärcher
Regie: Christian Müller
Text: Anne Rabe
Musik: Jonas Bolle, Simon Kubat
Video: Christopher Bühler
Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg
Ausstattung: Zahava Rodrigo
Ausstattungsassistenz: Ariane Koziolek
Regieassistenz: Benedikt Abert
Presse:
"Wie Fanatismus auf zu große Toleranz prallt und sich dadurch noch mehr aufschaukelt, zeigt an einer faszinierenden Spielstätte das Stuttgarter Citizen.KANE.Kollekiv, das ein Stück der jungen Berliner Autorin Anne Rabe bearbeitet hat."
Esslinger Zeitung (06.10.2015)
"Beeindruckend, wie es die Aufführung unter der Regie von Christian Müller schafft, das Publikum durch ständigen Wechsel der Spielorte innerhalb und außerhalb der "Wohnung" in Bewegung zu bringen."
Stuttgarter Zeitung (06.10.2015)
Das Haus lebt. Es ist voller Extreme. Und wir mittendrin. Mit dem Geschmack des Idealismus auf der Zunge durchqueren wir acht Wohnungen und einen Keller.
Wir entdecken Fatalisten, Feministen, Folkloristen und viele andere. Bestimmt das Ideal dein Leben oder das Leben dein Ideal? Frisst du oder stirbst du?
Fanatismus ist in diesen Zeiten die wohl populärste Leckerei der Welt. Enorm zuverlässig, einfach in der Handhabung, extrem präzise und dabei unkontrollierbar.
Damit funktioniert dieses Rezept immer nach einem bewährten Prinzip: Macht trifft auf existentielle Angst.
Mit: Andrea Leonetti, Ariel Cohen, Britta Gemmer, Caroline Intrup, Serja Vesterinen, Gonçalo Cruzinha, Jerimia Jerimia, Jürgen Kärcher, Osama Awwad, Timothée Uehlinger
Regie: Christian Müller
Choreografie: Nicki Liszta
Musik: Heiko Giering
Produktionsleitung: Isabelle v. Gatterburg
Ausstattung: Valentin Eisele
Regieassistenz: Paulina Mandl
Presse:
"Am Ende des atemlosen Rundgangs, inszeniert von Nicki Liszta und Christian Müller mit zehn großartigen Schauspielern/Tänzern/Kämpfern, hat man fast Angst, dem Hausmeister auch noch ins Untergeschoss zu folgen."
Esslinger Zeitung (07.03.2015)
"Doch mit welchem Einfallsreichtum und welcher Detailverliebtheit die Truppe um die freie Tanztheatermacherin Nicki Liszta und Christian Müller, unter andrem bekannt als Regisseur des Jungen Ensembles Stuttgart (Jes), diese Räumlichkeit in Miniaturwelten einer jeweils alles bestimmenden Idee umgestaltet haben, ist mehr als beeindruckend."
Stuttgarter Nachrichten (07.03.2015)
Zu allen Zeiten zogen Menschen hinaus, um die Welt zu entdecken, zu begreifen und vielleicht zu verändern. Don Quijotes Reise ist eine innere Reise vorausgegangen, eine Reise in eine Welt, die ihm ein ideales Leben vor Augen führt.
Diese Idealwelt will er Wirklichkeit werden lassen, aus der inneren wird eine reale Reise.
In einer Zeit, in der kein Wünschen hilft, sind wir gefangen in der Alltäglichkeit des Alltags. Doch ein Besuch im Planetarium löst eine kosmische Initialzündung aus. Über die Sterne im All heißt es: "Um außen zu leuchten, muss man innen brennen" Was vorher inhaltsloses Vorsichhinleben war, wird zum existentiellen Abenteuer, zu einer Reise zu den Sternen. Don Quijote und Sancho Panza sind ein komisches Paar, sie werden zu einem kosmischen Paar, das von nun an gegen den eigenen Stillstand und die Manipulation der Außenwelt ankämpft. Und die beiden sind nicht allein, weitere Don Quijotes und Sancho Panzas begleiten oder treffen sie auf der Reise. Wir begleiten Don Quijote und Sancho Panza auf ihrem Weg durch die Stadt, die fest im Griff mächtiger, feindlich gesinnter Zauberer zu sein scheint.
Mit: Andrea Leonetti, Anja Müller, Caro Mendelski, Güldeste Mamac, Isabelle von Gatterburg; Gonzalo Cruzinha, Jonathan Springer, Jürgen Kärcher, Simon Kubat
Regie: Christian Müller
Choreografie: Nicki Liszta
Kostüme: Jeannine Simon
Musik: Steffen Dix
Video: Domink Schatz (Lichtgestalten)
Plakatgestaltung: Jürgen Kärcher
Organisation / PR: Kathrin Stärk
Assistenz: Paulina Mandl
Presse:
"Das Anziehende an diesem ersten, von Christian Müller inszenierten Projekt der freien Truppe Citizen-Kane-Kollektiv ist die Verknüpfung der Figur des Don Quijote mit Stuttgart."
Stuttgarter Zeitung (10.12.2014)
"Citizen Q. zeigt eine wunderbare Welt, in der auf verwirrend-poetische Weise unterm Nachthimmel Realität und Fiktion verschwimmen."
Esslinger Zeitung (12.12.2014)
9,58 Sekunden beträgt die Weltrekordzeit auf 100 Metern. Es sind nur 9,58 Sekunden, in denen sich der Junge und das Mädchen im Stadion begegnen. Er findet ihre Nase vom ersten Augenblick an umwerfend und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Aber wer ist der Junge? Ist er derjenige, mit dem sie nicht gerechnet hat, der sie aus der Bahn werfen und aus dem Konzept bringen kann? Die beiden Athleten stehen in den Startlöchern, gleich beginnt das Rennen.
Was passiert, wenn Liebe zum Wettkampf wird und wir uns nichts mehr wünschen, als den anderen zu überholen? Können wir gewinnen, indem wir Form und Verhalten unseres Körpers permanent überwachen, kontrollieren und dokumentieren und auch unsere Gefühle als Daten verstehen, die sich messen und auswerten lassen? Und warum schaffen wir es auch in Bestform manchmal nicht, das wirklich Wichtige in 9,58 Sekunden zu sagen?
Der Stück gewann den Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2014.
Mit: Franziska Schmitz; Nils Beckmann
Text: Ralf N. Höhfeld
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Dramaturgie: Franziska Finke
Musik: Steffen Dix
Choreographie: Isabelle von Gatterburg
Presse:
"Christian Müller inszeniert im JES die Uraufführung. In rund 70 Minuten sprinten Schmitz und Beckmann durch die Stadien junger Liebe: Prä-Beziehungsproblematik, gemeinsames Glu?ck, Ru?ckkehr eigener Leidenschaften und persönlicher Ziele."
Stuttgarter Nachrichten (27.10.2014)
"Der Regisseur Christian Mu?ller hat sich bemüht diese etwas simple Story lebendig und natu?rlich zu erzählen. Technobeats wummern wie in der Disco, Textpassagen werden ins Mikro gehaucht und die Figuren, die Franziska Schmitz und Nils Beckmann darstellen, scheinen unmittelbar dem Alltag entsprungen zu sein."
Stuttgarter Zeitung (27.10.2014)
"Schön ist der körperliche Ausdruck, die Bewegungen in Jeannine Simons kompaktem Mini-Stadion; sie rennen miteinander, laufen sich in die Arme, verfehlen sich und am Schluss treten sie gegeneinander an."
Esslinger Zeitung (29.10.2014)
"Christian Müller hat den Text am Jungen Ensemble Stuttgart entspannt und musikalisch bestens rhythmisiert zur Uraufführung gebracht."
Rezension von Christian Rakow bei nachkritik.de (27.04.2015)
Inspiriert vom Mythos Medea zeigt das neuste Tanztheaterstück von backsteinhaus produktion und Christian Müller eine moderne Auseinandersetzung mit einer unvorstellbaren Tat. Nicki Liszta lotet in ihrem Solo die Grenzen von Verdrängung, Selbstbestimmung und Befreiung aus.
"Also im Grund kann ich mich nicht beklagen, gar nicht, ich hab das Gefühl unser Alltag hier ist sehr strukturiert. Und ich muss ehrlich sagen, das denkt man ja immer nicht, aber mir gehts wirklich gut hier. Ich werde morgens immer geweckt und die Frau, die die Lebendkontrolle macht, ist unglaublich höflich, sie macht die Tür auf, ganz dezent nur einen Spalt breit, und dann ruft sie "Guten Morgen". Da wacht man schon irgendwie mit einem guten Gefühl auf. Gemütlich gemacht hab ich mirs hier, denn ich werde für immer bleiben. Es klingt vielleicht komisch, aber ehrlich gesagt fühle ich mich stark und irgendwie unsterblich, wie eine Göttin. Mir ist klar geworden, wenn ich die Kinder nie geboren hätte, hätte ich sie nie erschlagen müssen."
Mit: Nicki Liszta
Inszenierung: Christian Müller, Nicki Liszta, Isabelle von Gatterburg
Musik: Heiko Giering
Bühnenbild und Plakat: Valentin Eisele
Licht: Ingo Joos
Video: Christian Müller, Dilini C. Keethapongalan
Presse:
"Eingesperrt in einer am Boden markierten Zelle, robbt Nicki Liszta durch diesen beschränkten Lebensraum zwischen Feldbett und Kloschüssel, Tisch und Sessel - ein verzweifeltes sich Arrangieren mit dem Eingesperrtsein."
Stuttgarter Zeitung (21.06.2014)
"Beeindruckend die Fortschreibung der Idee von Nicki Liszta, Christian Müller und Isabelle von Gatterburg, wenn die Protagonistin in naivem Erzählton verharmlosend und verdrängend ihr Leben im Gefängnis beschreibt: "Also im Grunde kann ich mich nicht beklagen, gar nicht, ich habe das Gefühl unser Alltag hier ist sehr strukturiert, mir geht's wirklich gut hier."
Stuttgarter Nachrichten (21.06.2014)
"Langsam mit unheimlicher Dynamik, setzt sich das Puzzle einer Psychose zusammen, Lisztas Co-Regisseure bei dieser dramaturgisch großartigen Steigerung waren Christian Müller und Isabelle von Gatterburg."
Esslinger Zeitung (21./22.06.2014)
Was ist sexy? Zeigen Pornos echten Sex? Sind alle Mädchen immer zickig? Können Jungs Sex und Liebe besser voneinander trennen? Sex ohne Liebe- geht das überhaupt? Oder verlieben wir uns am Ende nicht doch immer ineinander, vor lauter nackter Haut?
Es gibt eine Menge zu klären und zu diskutieren, denn je freizügiger unsere Gesellschaft geworden ist, desto weniger reden wir wirklich über das Thema Sex.
Zwar werden Jugendliche heute in der Schule aufgeklärt und in den Medien permanent mit Sexszenen bombardiert, gleichzeitig stehen Leistungsdruck und die Angst vor einer Blamage einem authentischen Gespräch über Unsicherheiten, Wünsche und Sehnsüchte oftmals im Wege.
Mit: Elisabeth Jakob, Prisca Maier, Sabine Zeininger
Regie: Christian Müller
Dramaturgie: Franziska Finke
Ausstattung: Maria Muscinelli, Christine Bentele, Michaela Brosch
Musik: Vincent Schmid
Rap: Jonas Bolle
Video: Dilini Keethapongalan
Presse:
"Elisabeth Jakob, Prisca Maier und Sabine Zeininger fungieren dann als souveräne Moderatorinnen eines Mitmach-Theaters, das keine Sekunde lang peinlich oder unangenehm ist, sondern richtig Spaß macht (Regie: Christian Müller)."
Stuttgarter Zeitung (24.03.2014)
"Schonungslose Aufklärung durch Reizüberflutung so könnte die Maxime dieser interaktiven, audiovisuellen Performance lauten."
Stuttgarter Nachrichten (24.03.2014)
Erst bewegt sich der Mensch, dann nicht mehr. Welche Rolle spielt der Tod im Leben und muss am Ende
immer einer sterben? Warum versuchen wir Zeit zu gewinnen und wieviel Atem bleibt uns noch?
Im neuen Tanztheaterstück von backsteinhaus produktion finden Tanz und Text ihre Einheit und geben Jared Marks und
Davide Salodini die Gelegenheit ein Thema zu beleuchten, das sonst eigentlich immer im Dunkeln liegt.
Mit: Davide Salodini, Jared Marks
Inszenierung: Nicki Liszta, Christian Müller und Isabelle von Gatterburg
Musik: Heiko Giering
Licht: Siggi Kalnbach
Presse:
"Mit "Phases" nähern sich Liszta & Co. sensibel und schräg-humorvoll der Endlichkeit des Lebens. Schweres wird leicht, ohne an Tiefe zu verlieren."
Stuttgarter Zeitung (12.02.2014)
"Das Stück ist vielseitig und ideenreich, gleichzeitig modern und in der Umsetzung speziell. Viel Beifall für die Inszenierung von Nicki Liszta, Christian Müller und Isabelle von Gatterburg."
Stuttgarter Nachrichten (12.02.2014)
"Aus Andeutungen und Zitaten - Bruchstücke eines Nachrufs, eine letzte Umarmung, das Beratungsgespräch für eine Beisetzung, das Chemotherapie-Kopftuch der Übersetzerin - setzt sich ein Nachdenken über den Tod zusammen, ein ziemlich nüchternes Puzzle, das durch die intensive Körperlichkeit des Tanzes vor jeder Spiritualität bewahrt wird."
Esslinger Zeitung (12.02.2014)
Polleke ist elf und alles in ihrem Leben ist gerade ziemlich kompliziert. Papa Spiek lebt schon lange von ihrer Mutter getrennt. Er ist ihr großes Vorbild, auch wenn er dauernd pleite ist und dealt. Dafür ist er Dichter, genau wie sie. Pollekes Freund Mimun liebt sie sehr, darf es aber eigentlich nicht, weil er Marokkaner ist.
In seiner Kultur ist es leider nicht erlaubt, dass eine Frau Dichterin ist. Am Allerabartigsten ist allerdings, dass Pollekes Mutter in ihren Klassenlehrer verliebt ist. Und er in sie.
Trotz allem bleibt Polleke selbstbewusst und behält ihren unerschütterlichen Willen, alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Nebenbei will sie noch glücklich werden und die Welt durch ihre Gedichte retten.
Die Inszenierung war 10. Mai 2014 in Bremen zum Festival "HART AM WIND - 4. Norddeutsches Kinder- und Jugendtheaterfestival" eingeladen.
Mit: Christine Karall, Franziska Schlaghecke, Jan-Friedrich Schaper
Regie: Christian Müller
Text: Guus Kuijer / Fassung von Philippe Besson und Andreas Steudtner
Ausstattung: Gitti Scherer
Musik: Jonas Bolle
Dramaturgie: Tanja Spinger
Presse:
"Christian Müller findet in seiner Inszenierung einen wunderbaren Rhythmus zwischen ruhigen, lauteren und turbulenten Passagen."
Nordseezeitung (30.09.2013)
Was geschieht, wenn ein Familiensystem, das ernähren, fördern und beschützen soll, sich als toxisch für alle Beteiligten entpuppt? Das Tanztheaterstück ABSENT räumt mit der Idealisierung der Familie auf und zeigt, sehr frei nach dem Roman "Das Muschelessen" von Birgit Vanderbeke,
dass zu jeder Familienfeier Anekdoten, Lästereien und ein gehöriges Maß an Fremdschämen ebenso dazugehören,
wie Bier und Grill: Auf jeder Feier wird Essen serviert und Beziehungen inszeniert.Von Viertel vor acht bis Viertel nach zehn ist wörtlich zu nehmen – mehr Zeit
wird nicht gebraucht, um die Zuschauer vom Theaterhaus Stuttgart die Kulturhaus-Arena nach Stuttgart-Wangen zu bringen, ihnen dort einen deftigen Grillabend
aufzutischen und sie anschließend wieder zurück in die Realität zu geleiten.
Ausschnitte aus ABSENT wurden am 1. März 2014 anlässlich der Tanzgala Baden-Württemberg im Theater Heidelberg gezeigt.
Premiere: 19.7.2013 Backsteinhaus-Produktion
Mit: Ariel Cohen, Caroline Intrup, Majon van der Schot, Dominik Breuer, Tonathiu Diaz Aguilar
Choreographie: Nicki Liszta
Regie: Christian Müller
Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg
Ausstattung: Kaspar Wimberley
Musik: Heiko Giering
Dramaturgie: Rebecca Egeling
Presse:
"Liszta, die für dieses Projekt mit Regisseur Christian Müller zusammenarbeitete, ist mit der raffinierten Hintergründigkeit ihrer Stücke, der wütenden Attacke ihrer Bewegungen und den ungewöhnlichen Spielorten zur spannendsten Konstante der freien Tanzszene geworden."
Esslinger Zeitung (22.07.2013)
"Mit einer atemberaubenden Schonungslosigkeit gegen sich selbst beweist die Crew aus Schauspielern, Tänzern und einem Musiker, dass Experimentelles wie ein Blitz aus heiterem Himmel einschlagen kann: erhellend, mit konzentrierter Energie auf den Punkt gebracht, aufrüttelnd."
Stuttgarter Nachrichten (23.07.2013)
Melchior, Moritz, Wendla, Martha, Hans und Ilse - sie alle sind um die 14 Jahre alt und zwischen Schule und Elternhaus brennen sie dafür, ihren Platz in der Welt zu finden. Doch ihr Spiel mit dem Risiko, mit Erwartungen an sich und andere, die Leiden und Leidenschaft gleichermaßen provozieren,
hat sich heutigen Regeln unterworfen.
Über Sex zu sprechen ist kein Tabu mehr, aufgeklärt zu sein
heißt das aber noch nicht: Wendla wird schwanger, Melchior will nicht der Vater sein. Wie viel ist man wert? Moritz steht unter dem Druck des Vaters, schafft aber die Versetzung nicht, woran er
zerbricht. Wie viel Beachtung schenkt man anderen Menschen? Ilse hat schon zu viel erlebt, um noch
an die große Liebe zu glauben. Doch alle fühlen sie diese unglaubliche Energie, wenn der Frühling
erwacht. Wohin damit?
Premiere: 15.2.2013 Junge WLB
Mit: Caroline Betz, Annegret Taube, Franziska Theiner, Martin Frolowitz, Hanif Jeremy Idris, Tobias Strobel
Regie: Christian Müller
Text: Nuran David Calis nach Frank Wedekind
Ausstattung: Gitti Scherer
Musik: Vincent Schmid
Dramaturgie: Sandra Bringer
Presse:
"Aus dem gesellschaftskritischen Tabubrecher ist ein sehenswertes, schnell getaktetes, freilich auch vergleichsweise braves Jugendstück über die Lebensrealität und das Lebensgefühl heutiger Pubertierender geworden."
Esslinger Zeitung (18.02.2013)
"An dem Äquator zwischen Kindheit und Erwachsenwerden gibt es jede Menge Tornados der Emotionen, die sich teils brüllend, kreischend und mit brutaler Gewalt entladen."
Schwarzwälder Bote (23.02.2013)
Michael Rabert lädt zu sich nach Hause ein. Er will einen Dokumentarfilm über seine Familie drehen. Michael lebt mit seiner Mutter Jutta in einem Plattenbau direkt neben dem Sonnenblumenhaus, wo 1992 hunderte Neonazis unter dem Beifall der Anwohner eine Aufnahmestelle für Asylanten und ein Wohnheim für vietnamesische Gastarbeiter angriffen.
Die naiven Fragen Michaels fördern familiäre Abgründe zutage: Sein Vater war bei der Stasi, seine schwangere Schwester Klara ist von der Uni geflogen, er selbst war an den Brandanschlägen beteiligt. Die Inszenierung des Stücks von Anne Rabe wird an einem besonderen Spielort, in einer Privatwohnung, aufgeführt werden.
Mit: Sarah Kempin, Andrea Leonetti, Christian Streit
Regie: Christian Müller
Text: Anne Rabe
Ausstattung: Zahava Rodrigo
Video: Dilini Keethapongalan
Musik: Vincent Schmid
Plakat: Malte Reinisch
Presse:
"Die Raberts laufen im Publikum rum, filmen sich, streiten sich, verteilen Kaffee und belegte Brote (dafür die Eier auf dem Herd). Es stehen und sitzen und hocken dauernd Leute im Weg, das stört aber nicht. Irgendwie hat man doch das Gefühl, sich als Gast in der Wohnung aufzuhalten."
Rezension bei kessel.tv (20.11.2012)
"Christian Müller hat die bereits in der Textfassung von Anne Rabe angelegten filmischen Mittel inszenatorisch aufgegriffen und verstärkt, indem er das Geschehen in einer Platte stattfinden lässt. Das ist klug, würde doch die angestrebte "Authentizität" im artifiziellen Rahmen einer Theaterbühne außerordentlich künstlich wirken."
Rezension im Leipzig Almanach (27.06.2013)
Förderer:
Das Projekt 18109Lichtenhagen wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogrammes "Toleranz fördern - Kompetenz stärken", dem Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. und der theaterbaustelle e.V.
Mutter in der „Wellnessklinik“, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Der hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel gelungener Integration.
Dass er einen geklauten Lada dabei hat, macht das Bild nicht besser. Aber das Auto macht die beiden mobil für eine gemeinsame Fahrt ohne Karte und Kompass durch die Provinz. Auf ihrer abenteuerlichen Reise mit skurrilen, gefährlichen, aber auch äußerst sympathischen Begegnungen, werden die beiden irgendwie Freunde.
Mit: Ramona Suresh, Christoph Finger, Andreas Kerbs, Jan-Friedrich Schaper
Regie: Christian Müller
Text: nach einem Roman von Wolfgang Herrndorf, Bühnenfassung von Robert Koall
Ausstattung: Jeannine Simon
Musik: Sebastian Maier
Dramaturgie: Alexandra Luise Gesch
Presse:
"Christian Müller hat für seine Inszenierung eine kluge Textauswahl getroffen und erzählt eine runde Geschichte. Emotionen und erste Liebe, Gedanken zum Alter und zum Tod, die Sprache wechselt zwischen schnodderig und sanft, passt stets genau."
(Nordsee-Zeitung 04.10.2012)
"Wolfgang Herrndorfs Erfolgsroman "Tschick" hat Regisseur Christian Müller für das Junge Theater im Pferdestall mit viel Witz und klugen Dialogen in Szene gesetzt."
(Sonntagsjournal 07.10.2012)
Schon immer hatte Nina das vage Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, hat es aber immer bei sich gesucht. Jetzt hat sie eine Nachricht aus Italien erhalten und plötzlich ist alles anders. Das ganze Leben der Eltern, die Liebe des Vaters, alles erscheint ihr nun wie eine große Lüge. Das Maß ist voll, Nina sucht das Weite.
Mit: Elisabeth Jakob, Alexander Redwitz, Gerd Ritter, Sophie Wendt
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Gitti Scherer
Dramaturgie: Christian Schönfelder
Musik: Vincent Schmid
Video: Dilini Keethapongalan
Presse:
"Mit harten, filmischen Schnitten und Zeitsprüngen verfugt Christian Müller seine Kurzszenen geschickt zum Kaleidoskop des Aufbruchs einer Jugendlichen ins Erwachsensein."
(Stuttgarter Zeitung 27.02.2012)
"Schön sind in der Inszenierung von Christian Müller die kurzen paradiesischen Visionen, die die Allmachtsfantasien des Kindes spiegeln - und wie sich Nina heroisch im Großstadtdschungel behauptet."
(Stuttgarter Nachrichten 27.02.2012)
Zwei Menschen betreten das Klassenzimmer, sie tragen seltsame Raumanzüge, nennen sich Sarma und Joghurt und behaupten, sie stammen aus der Zukunft. Ihr Auftrag: Die Schüler davon zu überzeugen, dass die vielen unterschiedlichen Kulturen, die sie sich leisten, nur zu Unverständnis und Konflikten führen – mit wahrscheinlich katastrophalem Ausgang.
Die „Nicht-Kultur“ der Zukunft hat all diese Differenzen überwunden, ist rational, logisch, niveauvoll und intelligent. Leider ist die Präsentationstechnik unbrauchbar geworden und so müssen die beiden Protagonisten das Anschauungsmaterial, das ihre Thesen untermauern soll, selbst darstellen – und finden so zu überraschenden Erkenntnissen.
Presse:
"Die Zukunftsmenschen sind gekommen, um die Viertklässler von der überlegenheit ihrer Lebensweise zu überzeugen - aber was passiert, wenn die beiden inmitten der Schulklasse voller Kinder mit unterschiedlichen Wurzeln selber Zweifel beschleichen?"
(Interkultur Stuttgart, 12/11 01/12)
"Wie schrecklich langweilig ein Leben ohne die gegenseitige Bereicherung unterschiedlichster Kulturen wäre, wird in einer turbulenten Schulstunde dann aber sehr kurzweilig und kindgerecht vermittelt."
(Der Teckbote 29.02.2012)
Prometheus – ein Name, der seit Jahrhunderten in den Köpfen der Menschen herumgeistert. Er stahl den Göttern das Feuer, um es den Menschen zu schenken. Und er musste bitter dafür büßen. Sechs Regisseure haben unabhängig voneinander an unterschiedlichen Schauplätzen der Ausstellung „Weltsichten“ des Linden-Museums Stuttgart sechs Inszenierungen erarbeitet.
Die Szene „Dead Woman“ beschäftigt sich mit dem mutmaßlichen Whistleblower Bradley Manning, der als Soldat der amerikanischen Armee Videos und Dokumente gestohlen hat um sie Wikileaks zuzuspielen. Nach seiner Verhaftung ist er im Militärgefängnis und wartet auf das Verfahren. Er liegt auf einer Pritsche und denkt nach über seine Tat, die er aus einem Gerechtigkeitsgefühl heraus begangen hat. Was wird nun mit ihm geschehen? Er halluziniert, singt, schreit, will Frau oder Indianer werden. Grundlage für die Szene waren die Chat-Protokolle von Bradley Manning, sowie Texte von Goethe, Beckett und Blake.
Szene „Dead Woman”
Mit: Andrea Leonetti
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Kristin Gerwien
Dramaturgie: Werner Kolk
Presse:
"In "Dead Woman", der Titel eine Hommage an den Film "Dead Man", zeigt Andrea Leonetti unter der Regie von Christian Müller eindrücklich den US-Soldaten Bradley Manning, der die skandalträchtigen Irak-Videos an die öffentlichkeit brachte."
(Ludwigsburger Kreiszeitung 21.10.2011)
"Die Hommage an Bradley Manning spielt Andrea Leonetti in der Abteilung "Was Männer im Schilde führen". Sie liegt auf dem Katafalk (Regie: Christian Müller), dahinter Schilde in allen Formen und Materialien. Ihr Rebell ist schon gescheitert."
(Esslinger Zeitung 21.10.2011)
„Was möchten Sie, Gedichte oder Tiergeschichten? - Ja. Alles.“ Herr Fuchs liebt Bücher über alles. So sehr, dass er sie am liebsten alle auf einmal verschlingen würde. Geht nicht, klar. Aber man könnte sie ja so nach und nach verputzen, mit ordentlich Salz und Pfeffer gewürzt. Moment! Soll das etwa heißen, der frisst die Bücher auf?
Frau Karin von der Bibliothek hat einen Verdacht und erteilt ihm Hausverbot. Das ist hart. Herr Fuchs ist verzweifelt. Und so fällt ihm nichts Besseres ein, als eine Buchhandlung zu überfallen. Das hat natürlich Konsequenzen - ernste wie komische.
Mit: Ramona Suresh; Andreas Kerbs, Jan-Friedrich Schaper
Text: Gertrud Pigor
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Zahava Rodrigo
Musik: Udo Koloska
Presse:
"Regisseur Christian Müller hat der Geschichte etwas Bremerhavener Lokalkolorit verpasst und lässt - in den von Zahava Rodrigo mit Büchersäulen dem Raum angepassten Szenerie - seine drei Darsteller sehr lebendig agieren."
(Nordseezeitung, 10.10.2011)
Generation @, Generation Porno, Generation Facebook, Generation Liveticker, Generation Doof, Generation X, Y und Z ...
Nie hatte eine Generation mehr Namen als heute. Aber die Annahme, dass ein Verhalten symptomatisch für eine
ganze Generation ist, ist falsch. Eine gefühlte Generation kann immer nur eine Momentaufnahme sein.
In Generation S erzählen neun Jugendliche über entscheidende Momente im Leben. In ihrem Leben.
Vom Tag ihrer Geburt irgendwann nach ’89, vom ersten Schritt, vom ersten Wort, vom ersten Sturz, vom ersten Kuss, vom ersten Schnaps ...
Ihre Geschichten laufen nebeneinander her, finden zusammen und verlieren sich wieder. Die Geschichten eines jeden könnten sich in
beliebige Richtung entwickeln, gäbe es da nicht das Schicksal, das mit ihnen unter demselben Dach wohnt und nur eine bestimmte Anzahl an
Möglichkeiten bereithält. Alles läuft auf diesen einen Tag hinaus.
Mit: Sofya Aleynikova, Donna Doerbeck, Hannah Elischer, Wanda Koller, Lea Sherin Kübler, Parastu Najib, Mareike Schmid; Lee Kensok, Till Thurner
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Christine Bentele
Video: Dilini Keethapongalan
Musik: Vincent Schmid / „Brutal neutral" Timm Voelker (Band 206)
Presse:
"Mit einer Mischung aus lapidarem Erzählton und grimmiger Komik zitieren die Spieler die Protagonisten ihrer Erlebnisse zwischen Geburt und Erwachsenwerden auf die Bühne."
(Stuttgarter Nachrichten, 28.06.2011)
Werther liebt Lotte, nein, er betet sie an. Auch Albert liebt Lotte. Aber Lotte? Die scheint beide zu lieben – jeden auf seine Art. Und beide will sie nicht missen. Eine Zeitlang gelingt den dreien tatsächlich das vermeintlich Unmögliche: Sie leben eine Dreiecksbeziehung. Aber das Experiment ist zum Scheitern verurteilt.
Obwohl keine der Figuren wirklich etwas falsch macht, entgleitet ihnen das Spiel, verlieren sie die übersicht, sind sie ihren eigenen Gefühlen irgendwann nicht mehr gewachsen. So leidet Werther. An der Liebe. An Lotte. An den Umständen. An der Gesellschaft. An sich selbst. Kurzum am Leben.
Mit: Sarah Kempin, Torsten Hermentin, Alexander Redwitz
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Gitti Scherer
Dramatugie: Christian Schönfelder
Video: Dilini Keethapongalan
Musik: Vincent Schmid
Presse:
"Wie sollen junge Menschen ihre Sehnsucht nach romantischen Gefühlen in einer sich zunehmend verhärtenden Gesellschaft ausleben, die ihnen vorwiegend Tugenden wie Durchsetzungsvermögen und Pragmatismus abverlangt? Dieser Frage geht Regisseur Christian Müller mit intensiven szenischen Bildern und behutsamen Humor nach."
(Stuttgarter Nachrichten, 11.10.2010)
"Christian Müller zeigt mit seiner einfühlsamen und zeitgemäßen Inszenierung in Gitti Scherers Ausstattung eine Generation, die Liebe eher zweckmäßig versteht und oft nicht fähig ist, ihre Gefühle auszudrücken."
(Esslinger Zeitung, 14.10.2010)
Das Leben der gerade 12-jährigen Polleke ist alles andere als unkompliziert: Ihr Vater Spiek, ein latent abgebrannter Gelegenheits-Junkie ist in Nepal mehr oder weniger abgetaucht auf der Suche nach sich selbst, ihre immer leicht hysterische Mutter will allen Ernstes Pollekes Lehrer heiraten und ihr Freund Mimun würdigt sie keines Blickes mehr, seit er im Urlaub zu Hause in Marokko war.
Schlimmer noch, sie ertappt ihn knutschend mit ihrer besten Freundin Caro im Park. Halt findet Polleke ausgerechnet bei Consuelo, einem mexikanischen Mädchen, das vor dem Krieg geflohen ist, in ihre Klasse kommt und kein Wort versteht. Obwohl sich Polleke schnell mit ihr anfreundet, wächst die Sehnsucht nach dem abwesenden Vater – so sehr, dass sie sich leichtgläubig in große Gefahr begibt..
Mit: Elisabeth Jakob / Sarah Kempin, Prisca Maier; Gerd Ritter
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Gitti Scherer
Dramaturgie: Christian Schönfelder
Musik: Axel Huber
Presse:
"Mit der neuen Produktion im JES erobert eine neue Generation die Bühne: Polleke ist ein Kind dieser Tage."
(Stuttgarter Zeitung, 09.11.2009)
"Das Stück bedient sich durchgehend einfacher, aber pfiffiger Stilmittel: Anfangs ist Pollekes Welt schlicht schwarz und weiß, von Szene zu Szene kommt mehr Farbe in sie, malt und schreibt die Heldin auf den Wänden, erscheinen dort Landkarten, Flugzeuge, Postkarten; Figuren treten auf, indem sie aus Kisten steigen, unter Tischen hervortauchen."
(Stuttgarter Nachrichten, 09.11.2009)
"Die Regie führte einfallsreich mit glaubwürdigen Effekten Christian Müller"
(Liechtensteiner Vaterland, 24.11.2010)
Es gibt Tage, die sich unweigerlich in das Gedächtnis der Menschheit eingebrannt haben, die auch uns immer in Erinnerung bleiben werden. Der 11. September 2001 ist so ein Tag, der nicht nur die Weltgeschichte, sondern auch unser eigenes Leben beeinflusst und verändert hat. Die Jugendlichen des Spielclubs erzählen verschiedene Geschichten, die unzertrennlich miteinander verbunden sind.
Durch den 11. September, durch den Tod eines Freundes, durch Thomas. Sie erzählen sieben Geschichten, eine Geschichte, die Geschichte. Die sterblichen überreste von Thomas sind bei seiner Schwester, sie trägt sie in einer Urne mit sich. Genau ein Jahr nach den Anschlägen von New York lädt sie alle seine Freunde ein, damit er nicht vergessen wird. Beim Memorial Barbecuet sich heraus, dass jeder seine eigene Version von Thomas‘ Tod im World Trade Center hat. Oder ist er gar nicht ums Leben gekommen?
Mit: Donna Doerbeck, Maria Lux, Christina Mäckelburg, Marie Rathscheck; Paul Banciu, Alexander Gaida, Jamin Schäfer
Regie: Christian Müller
Bühne: Maria Muscinelli
Dramaturgie: Christian Schönfelder
„Armer George Dandin, du hast die größte Dummheit deines Lebens begangen.“ Der reiche Bauer George Dandin hat Angelika, Tochter der armen aber adligen Familie von Sotenville, geheiratet. Die dünkelhaften Schwiegereltern haben es nur auf sein Geld abgesehen und nutzen jede Gelegenheit, ihn mit seiner niedrigen Herkunft zu kränken.
Die kokette Angelika macht sich derweil ein Vergnügen daraus, ihren Mann mit dem Clitandre in immer frecherer Weise zu hintergehen. Dandins Versuche, ihre Treulosigkeit den Eltern vor Augen zu führen, scheitern stets an Angelikas überlegener Raffinesse. Es gelingt ihr selbst in den heikelsten Situationen, ihren Eltern gegenüber den Anschein der gekränkten Unschuld zu wahren.
Die Komik des Stücks entsteht aus der wiederholten, aber immer drastischeren Darstellung des Betrogenseins Dandins und dessen vergeblichen Bemühungen die Familie Sotenville von dieser Tatsache zu überzeugen. Molières Text besticht durch treffsichere Zeichnung und Ironisierung menschlicher Schwächen, wie Ehrgeiz, überheblichkeit, Eitelkeit und Habsucht.
Premiere: 01.08.2007
regieduell der theaterbaustelle e.V. im Schauportal am Zentralstadion Leipzig
nach Molière
Mit: Caroline Betz, Sabine Ulmer; Peter Eichelmann, Stephan Koch, Phillipp Nerlich
Regie: Christian Müller
Bühne: Simon Wiese
Presse:
"Are you ready to rumble?" schreit Stephan Koch im karierten Pyjama zu Beginn von Müllers Interpretation. Phillipp Nerlich, mit fetter Goldkette und in weißem Jogginganzug, gibt per Human Beat Box den Rhythmus. "Put your hands in the air", ruft das Ensemble, "Molière, Molière"."
(Leipziger Volkszeitung, 03.08.2007)
Der Protagonist aus Samuel Becketts allerletztem Prosatext „Stirrings Still“ verzweifelt zwischen Abwarten und Aufbrechen. Er lebt in einer zeitlosen Zeit, ist an einem ortlosen Ort, geht auf weglosen Wegen. Er will ins Hinterland, einen Neuanfang versuchen. "Eines Nachts als er den Kopf auf den Händen am Tisch saß sah er sich aufstehen und gehen."
Die szenische Lesung im Museum der Bildenden Künste in Leipzig wurde zusammen mit René Umlauf und Carsten Wilhelm erarbeitet. Sie war der Abschluß der „Langen Beckett-Nacht“, die von der Beckett Initiative anläßlich des 100 Geburtstags des Autors veranstaltet wurde.
Premiere: 18.11.2006 [UA]
Kooperation theaterbaustelle e.V. und cultiv e.V. im Museum der Bildenden Künste Leipzig
nach Simon Beckett
Mit: Carsten Wilhelm
Regie: Christian Müller, René Umlauf
Bühne: Simon Wiese
Presse:
"Carsten Wilhelm liefert eine szenische Interpretation von Samuel Becketts „Stirrings Still“ –der Mann der Theaterbaustelle bringt den abstrakten und komplexen Text nahe, durch theatrale Vorgänge, Text und Musik (Regie Christian Müller / René Umlauf)."
(Leipziger Volkszeitung 20.06.2007)
Toteau wird nicht erwachsen. Das Stück der in Litauen geborenen Autorin Arna Aley ist ein lebendiges und unkonventionelles Portrait einer jungen Frau. In Vor- und Rückblenden erzählt sie über ihre gescheiterten Beziehungen. Weil ihr Freund sie vor die Tür setzt, rächt sie sich am männlichen Geschlecht.
Sie zeigt einen flüchtigen Bekannten an, weil dieser sie angeblich vergewaltigt hat. Als sie sich bei der Familie entschuldigen will, stellt Toteau fest, dass die Ehefrau froh ist, ihren Mann endlich los zu sein. Und während er seine Strafe absitzt, freunden sich die beiden Frauen an.
Der Text gewann den Wettbewerb „stückwerk II“ der theaterbaustelle e.V. 2006. Die Inszenierung wurde im März 2007 zum binationalen Festival „theaterszene europa“ der Studiobühne Köln eingeladen.
Premiere: 06.07.2006 [UA]
stückwerk II der theaterbaustelle e.V. im LOFFT Leipzig
Mit: Franka Beck, Caroline Betz; Norman Pankratz
Text: Arna Aley
Regie: Christian Müller
Ausstattung und Musik: Mark Zenker
Video: Franziska Ptak
Presse:
"Das von Christian Müller inszenierte Stück setzt gekonnt Medien ein. Wenn die überragende Caroline Betz als Toteau ihre erinnerten Gefühle und aktuellen Stimmungsschwankungen per Videokamera aufnimmt und diese leicht zeitversetzt auf der Leinwand erscheinen, wird, Toteaus Verlorensein noch plastischer und präsenter. "
(Leipziger Volkszeitung, 08./09.07.2006)
Eine Mutter und ihr 50-jähriger Sohn berichten von ihrem Leben. Die Erinnerungen und Anekdoten kreisen um die vermeintlich perfekte Ehe der Mutter und die kläglich gescheiterten Frauengeschichten ihres Sohnes. Dieser begegnet eines Tages der hübschen Osteuropäerin Oksana in einem Waschsalon. Wird nun alles anders?
"Ostwind" kommt als witziges Parallelmonologstück daher - zieht aber den Zuschauer immer tiefer in Abgründe von Liebe und Hass, Glück und Enttäuschung.
Der Text gewann den dritten Platz im Uraufführungswettbewerb stückwerk I und wurde als szenische Lesung aufgeführt.
Premiere: 02.05.2004
stückwerk I der theaterbaustelle e.V. in der naTo Leipzig
Mit: Muriel Zibulla; Christoph Walther / Markus Wilmsman
Text: Frank Conrad
Regie: Christian Müller
Musik: Mark Zenker
Presse:
"Frank Conrad konstruierte "Ostwind" als Parallelmontage, Christian Müller führte bei der Lesung Regie. Eine Frau und ein Mann monologisieren, bis ihre Geschichten zusammenfließen - sehr gelungen."
(Leipziger Volkszeitung, 03.05.2004)
Kibera ist ein Slum in Nairobi. Wie viele Menschen hier wohnen kann man nicht sagen. Die Einwohner haben wenig Platz zum Leben, es gibt nur enge Gassen voller Müll. Kibera fehlt eine grundlegende Infrastruktur. Toiletten, ein Abwassersystem, befestigte Straßen, Elektrizität, Polizei.
Mit Jugendlichen aus diesem Slum, die sich in der Gruppe ISSA (Initiative for Sports and Social Arts) selbst organisiert haben, und Ludmila Pastorová vom ASA-Programm haben wir ein Stück zum Thema Aidsaufklärung entwickelt. Die Aufführungen bestanden aus drei kurzen Skits, die jeweils einen Aspekt des Themas HIV/AIDS zum Inhalt hatten. Ignoranz im Umgang mit der Krankheit, die Ansteckungsgefahr bei Drogenkonsum und die übertragung von AIDS von der Mutter zum Kind. Bei der Theaterform PET (Participatory Education Theatre) ist das Publikum aktiv am Geschehen beteiligt. Das wird durch einen Facilitator möglich, der inmitten des szenischen Konflikts auf die Bühne kommt und das Publikum mit konkreten Fragen anspricht. Das Publikum beginnt sich über unterschiedliche Meinungen, Informationen und Ideen auszutauschen. Der Facilitator moderiert diese Diskussion. Es soll eine konkrete Lösung für das gezeigte Problem gefunden aus ausprobiert werden.
Premiere: 31.10. 2004 in Nairobi / Kenia
Kooperation ASA-Programm und WEPET(Women in Participatory Education Theatre) Nairobi / Kenia
Mit: Everlyne Akinyi, Beatrice Kaggia, Anastacia Karugo; Rashid Abdallah, Christopher Martin Abuor, Carl Aura, Josphat Kioko, Ibrahim Maina, Tonny Mateng'e, Livingstone Molika, Maurice Ochieng,Tobias Ochieng, Victor Oduor, Benson Ooko, Andrew Otemba, Saidi Yunus
Das Stück zeigt auf verwirrend lustvolle Art die tragische Liebe des reichen Don Perlimplín zur Nachbarstochter Belisa. Er heiratet sie, kann aber die Leidenschaft und Begierde des jungen Mädchens nicht stillen. Zwischen eigener Liebesunfähigkeit und Eifersucht zerrissen, sieht sich Perlimplín einem geheimnisvollen Liebhaber gegenüber.
Premiere: 24.07.03
regieduell der theaterbaustelle e.V.
nach Federico García Lorca
Mit: Susanne Arlt, Kathe Stäcker; Andreas Richter
Regie: Christian Müller
Presse:
"Die Idee: Ein und dasselbe Stück von zwei Regisseuren inszeniert und an einem Abend zu sehen. Das Publikum stimmt ab, welche Variante ihm besser gefällt. Mario Keipert und Christian Müller treten mit "In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa" gegeneinander an."
(kulturnews, 07/2003)
„Der Autor ist unzufrieden damit wie sein neuer Text gespielt wird. Es sitzt im Publikum und wünscht sich familiärer miteinander umzugehen. Auf der Bühne eines halb zerfallenen Kinos steigt die Liebe aus dem Sarg, der von zwei Totengräbern hereingezogen wird. Die Totengräber begehren die Liebe, bekommen sie aber nicht.
Die Liebe selbst bekommt ihr Leben nicht auf die Reihe. Natürlich ist auch der Autor hinter der Liebe her und scheitert. Als Gäste treten diverse psychische Defekte auf, alle weiblich und in pink.
Premiere: 01.11.2002 [UA]
theaterbaustelle e.V. im UT Connewitz
Mit: Katja A. Pohl, Caroline Weber; Heiner Apel, Johan Heß, Carsten Wilhelm
Text: Johann Heß
Regie: Christian Müller
Ausstattung: Jeannine Simon
Presse:
"Im wundervoll morbiden UT Connewitz geht das Licht aus und Heß, mitten im Publikum sitzend, aber dank Kostümierung leicht als Figur erkennbar, ruft: "Das ist es. Dieser kurze Moment. Kann ich das noch einmal haben?" Licht an. Licht aus."
(Leipziger Volkszeitung, 06.11.2002)